1895 wurden die "Naturfreunde" in Wien gegründet, um Arbeitern und ihren Familien Zugang zur Natur zu ermöglichen und kulturelle und soziale Benachteiligung in Selbsthilfe zu überwinden. Damit ist die Geschichte der Naturfreundebewegung eng mit der Tradition der Arbeiterbewegung verknüpft. Das „rote Heslach“ wurde von den Nazis lange gemieden. Politisch spielten hier in den zwanziger, Anfang der dreißiger Jahre neben den Arbeiterparteien insbesondere „der Gesangverein ‚Freya‘, die Naturfreunde und die Arbeiterturner eine große Rolle“ (Frieder Wurm, damals Vorsitzender des SPD-Bezirks Heslach). Trotz Verbot, Verfolgung und Krieg hielten die Heslacher NaturFreunde auch in der Zeit von 1933 bis 1945 den Kontakt untereinander aufrecht. Nach dem Verbot unter der Nazi-Diktatur entstand dann 1948 die Ortsgruppe Stuttgart-Heslach. Heute gibt es in Stuttgart 20 Ortsgruppen in den Stadtteilen mit etwa 2500 Mitgliedern. Für die Mitglieder werden je nach Interesse zahlreiche Aktivitäten wie Wandern, Radfahren, Sport oder Gymnastik und Kultur angeboten. Neben solchen Freizeitbeschäftigungen engagieren sich die Naturfreunde im Bereich Umweltschutz und mischen sich auch in aktuelle politische Auseinandersetzungen ein, wie zum Beispiel die Diskussion um Stuttgart 21 und das Thema Rechtsradikalismus.
Die Naturfreunde Stuttgart-Süd erfanden auch den "Roten-Socken-Weg". Der knapp 7 km lange Weg ist als Ergänzung zum „Blaustrümpflerweg“ konzipiert und weist zahlreiche Bezüge zu Geschichte, Architektur, Natur, Kultur und Entwicklung des Stadtbezirks auf.