Im Schatten des Heslacher Doms
In Nachbarschaft zur Matthäuskirche erstreckt sich weiträumig der Erwin-Schoettle-Platz als ein mittlerweile zentraler Treffpunkt in Heslach. Ob werk- oder feiertags - der Platz ist immer belebt. Benannt ist der Platz nach dem sozialdemokratischen Politiker Erwin Schoettle (1899-1976). Der gebürtige Leonberger trat als Schriftsetzer 1919 der SPD bei und war seit 1931 Stuttgarter Parteisekretär. Der deutsche Faschismus trieb ihn 1933 ins Exil in die Schweiz, von wo er den Widerstand organisierte. 1936 bis 1946 lebte Schoettle in England, ehe er nach der Befreiung Deutschlands von der Nazi-Diktatur Landesvorsitzender der SPD wurde.
Bei sommerlicher Hitze bietet der "Heslacher Hocker" schöne Abkühlung - eine aus Stein gehauene Brunnenskulptur, die von sechs Sprudlern umspült wird. Die Brunnenanlage steht symbolisch für den Nesenbach, den ursprünglichen Weinbau in der Gegend und der Heslacher Hocketse. Schräg gegenüber der Matthäuskirche befindet sich das Cafe Südlage. Zur Institution ist das alljährlich auf dem Schöettle-Platz stattfindende Afrika-Festival geworden. Mitten im Sommer mit einem großartigen Musik- und Kulturprogramm ist das Festival inzwischen zu einem Muss für alle Freunde der afrikanischen Kultur geworden! Ein paar Meter die Böblinger Strasse Heslach einwärts gegenüber vom Jugendhaus Heslach findet man die Konditorei und Cafe Schurr. Das Schurr ist so ziemlich das genaue Gegenteil von Starbucks und Co – alles ist hier old school im besten Sinne. Doch die Qualität der Kuchen, das Aroma und die Textur der nun schon seit 1959 im Haus selbst gemachten Eissorten und der Duft des Kaffees, der aus der alten Gaggia-Maschine rinnt, sind so überzeugend, dass sich hier unter das meist etwas betagtere Publikum zunehmend auch jüngere Gäste mischen, die solch zeitlosen Genuss zu schätzen wissen.